Fluchtplan
In diesem Workshop wurden künstlerische Interventionsstrategien erarbeitet, die einen kritischen Blick auf alltägliche Bewegungsräume in öffentlichen Gebäuden ermöglichen. Dabei orientierten wir uns an Leitlinien wie institutioneller Kritik, Situationismus und Konzeptkunst. Unter anderem wurden die Themen Überwachungs- und Sicherheitsarchitektur sowie Katastrophenszenarien behandelt.








Zuerst gestalteten die Teilnehmer:innen mehrere ziellose Spaziergänge in den Wänden der gesamten Einrichtung, um „alternative“ Routen in den scheinbar bekannten Räumen zu entdecken. Die Gruppe erlaubte sich, willkürlich in geschlossene und besetzte Räume einzudringen und diese zu durchqueren, technische Räume zu öffnen, die normalerweise nur dem Fachpersonal zugänglich sind, Fluchttüren, Fluchttreppen und andere Fluchtwege zu testen. Abschließend sollten die Teilnehmer auf der Grundlage ihrer neuen Erfahrungen eigene Pläne für die Innenarchitektur des Gebäudes entwerfen.
Als nächstes beschäftigten wir uns mit den offiziellen Darstellungen der Innenarchitektur und den Alltagsrouten durch die vorgeschriebenen Fluchtwege. Die Teilnehmer:innen fertigten Fotokopien der nach offiziellen Vorschriften an den Wänden des Gebäudes verteilten Fluchtpläne an, schnitten sie klein und klebten sie nach eigenen Vorstellungen beliebig zusammen. Die neuen Versionen wurden dann neben den Originalen gehängt, so dass ihre Authentizität auf den ersten Blick gewährleistet war.
Sowohl die fiktiven Fluchtpläne als auch die Performances mit wilkürlichen Spaziergängen quer durch alle Räumlichkeiten des Gebäudes wurden dann im Rahmen der Jahresausstellung gezeigt.