Sturmglocke

Genre:Klangskulptur | Exhibiting institution:Trinitatiskirche | Year of creation:2009 | City/Country:Köln / Deutschland |
Material:Aluminumgitter | Equipment:40 Megaphone, Mikrofon, Tonverstärker, Mischpult | Dimension:120 x 120 x 120 cm, 80 Kg | Weight:80 Kg |

40 Megafone verschiedener Größe und Leistung sind an einem glockenformigen Alunetz befestigt. Ein Mikrofon hängt in der Mitte der Glocke. Sobald die Betrachter das Mikrofon aus seiner Ruheposition bewegen, wird das Audiosystem automatisch aktiviert und über den Betrachter stürzt das ohrenbetäubende Getöse des mehrfach verstärkten, akustischen Feedbacks herein.

Metalwork:Heinz Nink, Bernd Voss | Electrical installation:Martin Nawrath | Photography:Ilya Stahl, Alwin Lay | Sound:Martin Nawrath | Advising:Julia Scher | Production:KHM, Kunsthochschule für Medien |

Zauberlampe

Genre:Multimedieninstallation | Exhibiting institution:KHM, Kunsthochschule für Medien | Year of creation:2008 | City/Country:Köln / Deutschland |
Material:Bürotisch, Bürostuhl, Pornovideos | Equipment:modifizierte Leselampe, Minibeamer, Laptop, Bedienungsanleitung, Internetanschluss | Dimension:180 x 90 x 120 cm | Weight:14 Kg |

In der Mitte des Raumes steht ein Schreibtisch mit einem Bürostuhl. Auf dem Tisch befinden sich ein Laptop mit Internetanschluss und eine Leselampe. Das Laptop steht scheinbar verkehrt herum – mit der halbgeschloßene Rückseite in Richtung des Schreibtischstuhls zeigend. So geht es nicht zum Surfen, kann jedoch gut als Bücherstütze gearbeitet werden. Auf der „Bücherstütze“ steht die aufgeschlagene Bedienungsanleitung zu dem Laptop. Statt einer Glühbirne wird in die Leselampe ein Minibeamer eingeschraubt. Der Beamer wird an den Laptop angeschlossen. Die Leselampe projiziert farbige Pornovideos aus dem Internet auf die schwarz-weiße Seiten der Bedienungsanleitung.

Metalwork:Heinz Nink | Photography:Sebastian Fritzsch | Camera:Andrey Ustinov | Video editing:Andrey Ustinov | Advising:Julia Scher | Production:KHM, Kunsthochschule für Medien |

Die Mobile Seance

Genre:Multimedienperformance | Year of creation:2007 | City/Country:Kassel / Deutschland |
Location:Kassel, Köln, Chemnitz / Deutschland, Moskau / Russland, Kiew / Ukraine, Madrid / Spanien, Lyon / Frankreich | Equipment:Headset, Hornlautsprecher, Tonverstärker, Mischpult, tragbarer digitaler Fernsehempfänger DVBT-TV, modifizierte Fernbedienung | Hardware:modifizierter Rollstuhl, Autobatterie | Duration:2 Jahren |

Ein spiritualistisches Medium rollt in einem Rollstuhl sitzend von einer Stadt der Welt zu einem Nächsten und bietet für 1 Euro eine dreiminütige „Mobile Séance“. Ein tragbarer Fernsehgerät hängt an seiner Brust, ein Lautsprecher setzt hinter seinem Schulter, eine Fernsehantenne steckt auf dem Kopf, und ein Münzeinwurf – zwischen den Beinen. Wird eine Münze eingeworfen, blendet am Display die Fernsehübertragung ein. Das Medium gibt mit seiner Stimme den gesamten Audiostream wieder, das in seine Gehörrezeptoren über den an das Fernsehgerät angeschlossen Kopfhörer hinein geliefert wird. Die akustische Begleitung der aktuellen Rundfunkübertragung (Filme, Nachrichten, Musik, Werbung, Talkshows usw.) erreicht das Publikum durch den Mediums Stimmapparat. Zur spiritualistische Sitzung beigetretene Passanten haben die Möglichkeit mit einer Fernbedienung zu allen ausgestrahlten Kanälen umherzuschalten.

Performance:Andrey Ustinov | Metalwork:Darius Vöhringer | Electrical installation:Olaf Val | Camera:Darius Vöhringer, Natalia Nikolaeva, Oleg Beloglazov | Video editing:Andrey Ustinov | Coding:Olaf Val | Production:Kunsthochschule Kassel |

Kühlschrank

Genre:Videoskulptur | Exhibiting institution:MAC Musée d'art contemporain Lyon / Frankreich | Year of creation:2007 | City/Country:Kassel / Deutschland |
Location:Kassel / Deutschland | Material:Single-Kühlschrank (Seitenverhältnis der Tür - 16:9), Lebensmittel | Medium:mini-DV, 16:9, PAL | Equipment:Beamer am Stativ, DVD-Player, Lautsprecher | Duration:2 Min., Loop |

Auf eine Kühlschrankstür wird eine Videoaufnahme projiziert, die ein Prozess der Auffüllung dieses Kühlschranks mit Lebensmittel festhält. Die tatsächliche Dauer des Verfahrens zählt exakt zwei Minuten, beginnend ab dem Moment, in dem der Kühlschrank noch komplett leer war, bis zu dem Zeitpunkt, wenn der Kühlschrank vollständig aufgefüllt wurde. Das Video wurde in zwei Durchgänge (eine Minute jeweils) dermaßen gedreht, sodass die Reihenfolge des ersten und des zweiten Teile umgestellt wurden. Im Endeffekt sieht der Betrachter immer zwei unterschiedliche Videosequenzen, die ständig einander überlagern: eine Sequenz gibt das primäre Verfahren wieder, und die Andere gibt das Verfahren wieder, das mit einer Minute Vorsprung ausgeführt wurde. Es wird unmöglich die tatsächliche Abfolge der Ereignisse festzustellen: der Kühlschrank scheint zwar ständig mit denselben Lebensmitteln gefüllt zu werden, wird aber nie ganz voll und nie ganz leer.

Performance:Andrey Ustinov | Camera:Andrey Ustinov | Video editing:Andrey Ustinov | Production:Kunsthochschule Kassel |

Sagen Sie A

Genre:Videoinstallation | Year of creation:2006 | City/Country:Kassel / Deutschland |
Material:schwarzer Anzug, blaue Krawatte, Stimme | Medium:mini-DV, 4:3, PAL | Equipment:Blue Screen Studio, Studio-Monitor, Studio-Beleuchtung, zwei Mini-DV Kameras, zwei Stative | Software:Adobe After Effects | Duration:3.26 Min. |

Ein Nachrichtensprecher im Studio Tagesschau sagt “Ah”. Das Bild wird kleiner und verschiebt sich in die Tiefe des Bildschirms, wodurch sichtbar wird, dass die vorherige Szene nur eine Live-Übertragung auf einem Studiomonitor hinter dem Nachrichtensprecher war. An dieser Stelle erscheint dieselbe Szene erneut: Der Nachrichtensprecher sagt wieder “Ah”. Auch dieses Bild wird kleiner und verschiebt sich in die Tiefe des Bildschirms, wodurch sichtbar wird, dass es sich bei der vorherigen Szene ebenfalls nur um eine Live-Übertragung auf einem Studiomonitor hinter dem Nachrichtensprecher handelte. Und so geht es weiter und weiter. Der Zuschauer findet sich als Begleiter einer Rückkopplungsschleife im endlosen Heranzoomen wieder. Allmählich verringert sich der zeitliche Abstand zwischen den Sequenzen, die Geschwindigkeit nimmt zu, und die einzelnen “Ah”-Laute verschmelzen zu einem ununterbrochenen AAAAAAAAAAAh-Schrei. Schließlich springt die Szene aus dem Sucher der Kamera heraus, während die Kamera weiterfilmt. Nun kann der Zuschauer die gesamte Perspektive eines Bluescreen-Studios sehen, in dem der Nachrichtensprecher ohne Hose sitzt und ununterbrochen in die Kamera schreit.

Performance:Andrey Ustinov | Camera:Bugis Corovic, Arne Witt | Video editing:Andrey Ustinov | Advising:Bjorn Melhus | Production:Kunsthochschule Kassel |

A

Originalmedium: mini-DV, 4:3, PAL
Technologie: digitaler Schnitt, digitale Animation
Dauer: 1.00 Min.
 

Der Buchstabe “A” verwandelt sich in ein Eisenbahngleis. Auf dem Gleis liegt ein schreiender Kopf. Der Schrei klingt ab und wird dabei von Lärm eines Zuges übertönt. Die Szene mit dem Kopf verwandelt sich in das Bild eines blauen Himmels, an dem eine Wolke vorüberzieht. Die Wolke verwandelt sich ihrerseits in ASCII-Zeichen “Aa!”. Schlussendlich fällen die ASCII-Zeichen den gesamten Bildschirm aus und anstelle des Himmels sehen wir vor uns ein monotones Netz aus gleichen Buchstaben “A”. Das himmlische Netz zerreißt und fällt mit einem Schrei zurück auf das Eisenbahngleis hinab. Der abschließende Titel “The End” wird von dem abklingenden Rattern des sich entfernenden Zuges begleitet.

 
 

 
 
Performance, Schnitt, Animation: Andrey Ustinov
Kamera: Levi Gendlin

Lüstig & Lecker

Ort: Café McDonald’s, Moskau / Russland
Material: McDonalds Essen, Papier, Schere
Dauer: 30 Minuten
 

Die Künstler-Kollegen wurden zu einem “Betriebsfest” in ein Moskauer McDonald’s Café eingeladen. Den Gästen wurde ein Gesellschaftsspiel angeboten. Jedem Gast wurde eine von mir entworfene Ronald-McDonald-Papiermaske und Schere zu Verfügung gestellt. Die Teilnehmer mussten nach genauer Anleitung die Maske vollenden, indem sie die Augen und den Mund ausschneiden. Sobald die Arbeit fertig war, zeigten sich die ausgeschnittene Löcher wunderbar zum Einsaugen von Hamburger und Cola angepasst.

 
 

 
 
Performance, Film: Andrey Ustinov
Teilnehmer: Künstlergruppe “Leto”
Kamera: unbekannt
 

Vertreibung aus dem Paradies

Genre:Videoperformance | Year of creation:2002 | City/Country:Sankt Petersburg / Russland |
Location:McDonalds, M. Wassileostrowskaja | Material:Körper, Permanentmarker | Medium:mini-DV, 4:3, PAL | Software:Adobe Premiere, Adobe Flash | Duration:2 Min. |

Die nackten “Adam” und “Eva” liefen durch den Speisesaal eines McDonalds von einem besetzten Tisch zum einem Anderen, sich von den Speisen der verwirrten Besucher ernährend. Das empörte McDonald’s-Personal und die beraubten Besucher gewaltig vertrieben den “Adam” und “Eva” aus ihrem “Paradies”.

Performance:Andrey Ustinov, Natalya Nikolaeva | Photography:Dmitri Pilikin, Maxim Kashirsky | Camera:Krill Shuvalov | Video editing:Yuri Popov | Animation:Andrey Ustinov |

Narzisse

Genre:Kurzfilm | Year of creation:2002 | City/Country:Sankt Petersburg / Russland |
Material:Toilettenschüssel, Urin, Leitungswasser, Stimme | Medium:mini-DV, 4:3, PAL | Software:Yuri Popov | Duration:1 Min. |

Der weiße Boden einer Toilettenschüssel füllt sich allmählich mit einem lang anhaltenden Urinstrahl. Sobald dieser Vorgang abgeschlossen ist und die wellen des Wasserfalls langsam abklingen, erscheint das wunderschöne Gesicht des Urinierenden auf der golden schimmernden Urinoberfläche und sagt: “Ich liebe dich!” Mit diesen Worten werden sowohl das Gesicht des Urinierenden als auch sein Urin für immer weggespült.

Performance:Andrey Ustinov | Video editing:Andrey Ustinov | Production:Kunst- und Kulturstiftung Pro Arte |

Mose

Genre:Videoperformance | Exhibiting institution:Media Art Forum | Year of presentation:2001 | City/Country:Sankt Petersburg / Russland |
Location:KZ Puschkinskaja 10 | Material:schwarzer Anzug, weißer Hemd, schwarze Krawatte, altes Testament, Stimme | Equipment:Videomonitor, VHS-Magnetbandgerät, VHS-Kamera, Kopfhörer, Mikrofon | Duration:6 Stunden |

Ein Fernsehmoderator liest die sechstägige Schöpfungsgeschichte vor. Gleichzeitig wiederholt er seinen eigenen gesprochenen Text, den er gleichzeitig über seine Kopfhörer hört, die an einen hinteren Monitor angeschlossen sind. Dieser Monitor spielt eine VHS-Kassette ab, wo derselbe Moderator denselben Text aus einer früheren Aufnahme nachspricht. Die aktuelle Szene wird genauso aufgezeichnet und nun anstelle der vorherigen VHS-Kassette abgespielt. Jetzt spricht der Moderator den Text aus der letzten Aufnahme nach. Und so geht es weiter und weiter. Bei jeder weiteren Vorlesung macht der Moderator kleine unbeabsichtigte Fehler. Diese Fehler werden danach wieder und wieder nachgesprochen. Hinzu kommen noch immer die Neuen. Mit jeden neuen Auftritt vermehren sich die Fehler enorm, bis der ursprüngliche biblische Text nicht mehr erkennbar ist.

Performance:Andrey Ustinov | Camera:Yuri Popov | Curating:Nikolai Kononikhin |