Echo

Genre:Kunstspaziergang, Klangperformance | Exhibiting institution:10qm - Kunstprojekt im öffentlichen Raum | Year of creation:2015 | City/Country:Köln / Deutschland |
Location:Wohngebiet | Material:Kundenstopper „Windmaster A0“, SW Druck, eigene Stimme | Duration:3,5 Stunde | In-situ:Asphaltfläche 10 m2 |

Die Performance „ECHO“ habe ich in Zusammenarbeit mit meiner Freundin Renée Plotycia im Rahmen des Veranstaltungen der Künstlerinitiative „10qm“ durchgeführt. Die Performance wurde von der Künstlerinitiative „10qm“ in Kölner Kunstmedien und über deren Verteiler beworben. Gleichzeitig benutzte ich meinen eigenen Verteiler. Die Künstlerinitiative „10qm“ stellt im Ortsteil Köln-Nippes als Ausstellungsort für Kunstprojekte im öffentlichen Raum eine gleichgroße Asphaltfläche zur Verfügung. Diese Asphaltfläche habe ich für meine Performance genutzt.

Die Asphaltfläche befindet sich am Rande eines Kölner Parks an einer wenig beleuchteten Stelle. Auf die Asphaltfläche habe ich einen Kundenstopper aufgestellt. Der Kundenstopper kündigte durch ein bedrucktes Poster mit der Überschrift in Großbuchstaben ECHO und der Benennung des Künstlernamens sowie Zeit und Ort die gleichnamige Performance an. Das Publikum sollte sich an diesem Ort um 20:00 Uhr treffen und dort auf den Beginn der Veranstaltung und mich als Künstler warten. Nach und nach versammelten sich an diesem Treffpunkt etwa 30 Personen. In der Anfangsphase geschah für das Publikum zunächst nichts. Alle warteten noch geduldig auf den Beginn der Performance und auf mich als Künstler.
 
Nach etwa 25 Minuten traf Renée Plotycia an dem Treffpunkt ein. Diejenigen Personen, die Renée Plotycia als meine Freundin kannten, fragten sie nach meinem Verbleib. Sie gab vor, nicht zu wissen, wo ich denn sei. Als das Befremden des Publikums über meine Abwesenheit einen kritischen Punkt erreicht hatte, rief Renée Plotycia in Richtung des mittlerweiler dunklen Parks laut „Andreeeee-ey, wo bist duuuu?!“ Als Antwort hörten die Gäste meine Stimme als Echo: „Andreeeee-ey, wo bist duuuu?!“
 
Ich habe mich während des gesamten Zeitraums der Performance für das Publikum nicht sichtbar auf dem Dach eines nah gelegenen Gebäudes aufgehalten. Dort habe ich, bis die letzte Person aus dem Publikum gegangen war, das Rufen der Publikumsteilnehmer als Echo erwidert.

Performance:Andrey Ustinov, Renée Plotycia | Curating:Stefanie Klingemann, Frank Bolter | Photography:Andrey Ustinov |

Power Plant

Ort: der Wald in der Sperrzone des ehemaligen Kernkraftwerk Tschernobyl
Material: Photovoltaik-Anlage (Solarpanel, Solar-Akku, Laderegler), Beton, Elektrozaun, Elektrozaungerät
 

Eine Photovoltaik-Anlage wird auf einer viereckige (3x3m) Betonplatte in einer Waldlichtung mitten in einer Sperrzone von Tschernobyl aufgebaut. In der Mitte der Betonplatte wird einen Metallpfahl mit einem Solarmodul an der Spitze auf durchnittlicher Baumhöhe installiert. Der innere Raum entlang der Betonkanten wird vom Urwald mit einer Elektrozaunanlage abgegrenzt. Die mittels der Photovoltaik-Anlage aufgespeicherte Sonnenenergie wird für die ununterbrochenen Betrieb des Elektrozauns benötigt. Der Elektrozaun wird wiederum die Photovoltaik-Anlage von der Angriffslust der Waldfauna beschützen. Auf dieser Weise werden die Photovoltaik-Anlage und der Elektrozaun innerhalb der Skulptur eine selbstversorgende technologische Umweltzone zusammenschließen.

 
 

 
 

Für den Elektrozaun wird die Stromkraft von 12V verwendet. Die Stromkraft von 12V ist für kein Lebewesen gefährlich. Antasten den Elektrozaun ist unangenehm und schmerzhaft, es verursacht aber keine körperliche oder psychische Schaden.

 
 
Konzept Andrey Ustinov
Skizzen: © Szlomo Tarnaroutski, 2012
 
 
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Wenn du das Projekt unterstützen möchtest, überweise, bitte, einen beliebigen Betrag auf das unten angegebenes Bankkonto. Als Verwendungszweck, bitte, den Titel des Projektes nennen (“Sunny Island”) und außerdem „projekt support“ daneben eingeben.
 

 

 
Ich bedanke mich für deine Unterstützung!
 

Heart Rock

 
Ort: Musikklub, Konzerthalle, Stadium
Material: modifiziertes Stethoskop, Mikrofonkapsel, Lautsprecher, Endstufe, Mischpult, Lichtblitzgerät
Teilnehmer: eine Musikband (Solo, Bass, Schlagzeuger)
 

Ein Entwurf für ein multimediales Show. Eine Tanzperformance wird von einem in der Realzeit laut übertragenden Herzschlagsrythmus des tanzenden Performers gesteuert. Der Herzschlagsrythmus spielt die Schlagzeuger in einer Band, die das Herz mit ihren Improvisation begleiten. Das Lichtblitzgerät, das genauso vom Herzryhthmus gesteuert wird, gestaltet das Show im Stil des Heart-Rocks.
 
Die Performance ist eine Weiterentwicklung des Projektes “ Herzentanz
 
 

 
 
Konzept Andrey Ustinov
Skizzen: © Szlomo Tarnaroutski, 2018
 
 
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Wenn du das Projekt unterstützen möchtest, überweise, bitte, einen beliebigen Betrag auf das unten angegebenes Bankkonto. Als Verwendungszweck, bitte, den Titel des Projektes nennen “Heart Rock” und außerdem „projekt support“ daneben eingeben.
 

 

 
Ich bedanke mich für deine Unterstützung!
 

Der Lärmende Pfahl

Genre:Klangskulptur, öffentliche Intervention | Exhibiting institution:ArtBatFest'13 | Year of creation:2013 | City/Country:Almaty / Kasachstan |
Location:Park am Alten Platz | Equipment:Überwachungsmikrofon, Dom­-Gehäuse von einer Überwachungskamera, drei Hornlautsprecher, Ampeltaste | Dimension:200 x 1000 x 200 см | Duration:zwei Wochen | In-situ:10 Meter hohen Metallpfahl, alte Trafostation, zwei frei liegenden, funktionsfähigen Steckdosen |

An einem auf einer verlassenen Baustelle im Park vorgefundenen ca. 10 Meter hohen Metallpfahl wurde ein Überwachungsmikrofon, drei Hornlautsprecher und eine Ampeltaste angebracht. Die Hornlautsprecher geben die von dem Überwachungsmikrofon verursachten Ruckkoplungsgeräusche dauerhaft an die Umgebung ab.

Sobald die Ampeltaste am unteren Teil des Pfahls gedrückt wird, wird der Ruckkoplungvorgang unterbrochen und der „Lärm“ hört auf. Das System bleibt solange ausgeschaltet, solange die Taste gedrückt gehalten wird. Wird die Taste losgelassen, fängt der „Lärmende Pfahl“ wieder an zu lärmen.

Photography:Andrey Ustinov | Production:ArtBatFest |

Plug-in Fountain

Genre:elektrische Skulptur, öffentliche Intervention | Year of creation:2011 | City/Country:Köln / Deutschland |
Location:Rathenauplatz | In-situ:ein stillgelegter Brunnen, eine stillgelegte Photovoltaik-Anlage | Equipment:100 wetterfesten Steckdosen, Spannungswandler | Dimension:150 x 150 x 150 cm |

Auf dem Rathenauplatz in Köln wurde vor einigen Jahren ein Brunnen errichtet. Nach dem ursprünglichen Plan sollte dieser Brunnen auf keine Naturquelle zurückgreifen, sondern das Wasser mittels einer elektrischen Pumpe aus der öffentlichen Wasserversorgung geliefert werden sollte. Die Pumpe selbst sollte durch Strom betrieben werden, der von einem neben dem Brunnen aufgestellten Solarmodul erzeugt wird. Kurioserweise hat nun dieses Plan nie richtig funktioniert: aus Kostengründen hat die Stadtverwaltung den Betrieb des Brunnens ab sofort eingestellt.

Im Jahr 2011 wandte ich mich an das Kulturamt der Stadt Köln mit dem Vorschlag, den kaputten Solarstrombrunnen in eine öffentliche Mehrfachsteckdose umzubauen. Die gesammelte Solarenergie sollte einfach der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Die Stromleitung sollte in mehrere Leitungen innerhalb des Brunnengehäuses verzweigt werden. Von der Mündung des Brunnens sollen mehrere Steckdosen abgehen, so dass der Brunnen wie eine überlaufende Wasserquelle wirkt. Jeder kann diese Steckdosen für den täglichen Bedarf nutzen. Elektrizität wird immer gebraucht. Er kann zum Aufladen von Laptops, Handys, MP3-Playern oder anderen elektronischen Geräten genutzt werden.

Der Vorschlag wurde vom Bezirksamt Rathenauplatz ohne Angabe von Gründen abgelehnt.

Photography:Andrey Ustinov | Illustration:Szlomo Tarnaroutski |

Lärmmesser

Genre:Klangskulptur, öffentliche Intervention | Exhibiting institution:Swenigorod Bio-Station bei Moskauer Universität | Publication:ArtPul' 13 | Year of creation:2012 | City/Country:Köln / Deutschland |
Material:neun Ampelleuchten, ein Ampelpfahl, Plattformwagen | Equipment:Schallpegelmesser, Photovoltaik-Set (Solarpanel, Solarakku, Laderegler) | Dimension:300 x 150 x 100 cm |

Entwurf für ein öffentliches Messgerät. Der Lärmmesser ist ein öffentliches Messgerät zur Visualisierung der Lärmbelastung im öffentlichen Raum. Der Lärmmesser sieht wie eine Verkehrsampel aus: Ampelleuchten werden von einem Grün (über Orange) bis zu einem Rot übereinander angeordnet. Statt drei Leuchten (grün, gelb, rot) bei einer konventionellen Ampel verfügt der Lärmmesser über neun Leuchten, die das Spektrum von Grün bis Rot mit sechs zusätzlichen Farbtöne entwickeln. Dieses Farbspektrum spiegelt die vorhandene Lärmbelastung. Die neun Farbtöne von Grün bis zum Rot bewerten den gegebenen Schallpegel: Grün steht dabei für den tiefsten Pegel (0 Db) und Rot für den höchsten Pegel (100 Db). Die Lautstärke 0 Db stellt einen Messwert dar, der für das menschliche Gehör einen unwahrnehmbaren Geräuschbereich definiert. Ab der Lautstärke 100 Db beginnt für den Menschen ein hörschädlicher Bereich.

Der Lärmmesser ist mobil und selbstversorgend. Die Energie wird mittels einer Photovoltaik-Anlage gespeichert. Die ganze Konstruktion wird auf einem Plattformwagen installiert. Der Plattformwagen wird mit vier Rädern und einem Griff ausgerüstet, so lässt sich der Lärmmesser von einem Mensch auf einer ebenen Fahrbahn leicht bewegen.

Bis heute wurde das Projekt nie umgesetzt. Der Entwurf selbst wurde mehrmals in verschiedenen Ausstellungskontexte als “utopisches” Konzept präsentiert. Ein Beispiel war meine Teilnahme am AiR-Programm in der Biologischen Station Zvenigorod der Moskauer Universität, 2012, wo die Ausstellung die Präsentation einer Geschäftsidee simulierte.

Das andere Beispiel war die Inszenierung eines Flohmarktes im Rahmen meiner offiziellen Teilnahme an der Kunstmesse ArtPul 2013 in Pulheim / Deutschland.

Performance:Andrey Ustinov | Photography:Andrey Ustinov | Illustration:Szlomo Tarnaroutski | Animation:Szlomo Tarnaroutski | Movie:Andrey Ustinov | Special thanks to:Renée Plotycia |

Der leuchtende Kasten

Genre:Lichtskulptur, öffentliche Intervention | Exhibiting institution:KHM, Kunsthochschule für Medien | Year of creation:2011 | City/Country:Köln / Deutschland |
Location:Brachfläche östlich von Kalkberg in Köln­-Buchforst | Material:Fotodruck auf Backlit-Folie | Dimension:60 x 100 x 60 cm | In-situ:ein verwitterter Fernsprechkasten in der Nähe eines stillgelegten Bahngleises | Equipment:zwei Sonnenkollektoren, Solarbatterie, Laderegler, Dämmerungsschalter, LED-­Streifen |

Der Leuchtende Kasten ist ein verwitterter Fernsprechkasten, der im Frontrahmen ein Foto auf einer beleuchteten Folie wiedergibt. Fundort des Fernsprechkastens ist ein stillgelegtes Bahngleis im Brachland von Köln-­Buchforst. Das Foto zeigt den Fernsprechkasten selbst und Teile des ihn umgebenden Areals, so wie beide ursprünglich vorgefunden wurden. Sobald die Dämmerung einbricht, aktiviert der Dämmerungsschalter die LED-­Streifen hinter der Fotofolie und ähnlich einem Lightbox macht das zuvor aufgenommene Foto sichtbar. Damit dieser Vorgang Nacht für Nacht wiederholt werden kann, wurden auf dem Dach des ehemaligen Fernsprechkastens Solarkollektoren und im Kasten selbst eine Solarbatterie installiert. Auf dieser Weise wurde der ehemaliger Fernsprechkasten zu einem immerwährenden „Leuchtenden Kasten“ in der dunklen, nächtlichen Einöde umgewandelt.

Zehn Tage nach der Installation wurde der veränderte Fernspechkasten von Unbekannten ausgeschlachtet. Es wurden entwendet: die Solarkollektoren, die Solarbatterie und die LED-Streifen. Der Kasten selbst blieb aber weiterhin auf seiner ursprünglichen Stelle hängen.

Performance:Andrey Ustinov | Participants:Patrick Janney, Akiro Hellgardt, Alexander Paskal Forre | Metalwork:Bernd Voss | Electrical installation:Martin Nawrath, Thorin Hopkins | Camera:Vera Drehbusch, Timo Josefowicz, Denisa Voicu | Photography:Andrey Ustinov | Video editing:Andrey Ustinov | Production:KHM, Kunsthochschule für Medien |

Labyrinth für Dummies

Genre:begehbare Skulptur, öffentliche Intervention | Year of creation:2010 | City/Country:Köln / Deutschland |
Location:Herkulesberg (Monte Klamotte) | Material:Alluplatten, Bauprofile, Zeltheringen | Dimension:200 x 200 x 150 cm |

Die Skulptur ist ein kleinstes Fragment von einem Labyrinth. Ein Paar Wendungen links und rechts und der Ausgang – ein Labyrinth für Dummies. Die Arbeit war illegal auf Herkulesberg (Monte Klamotte) in Köln aufgebaut, in einem Ort, welche als Cruising-Bereich der lokalen LGBT-Szene etabliert ist. In drei Wochen wurde die gewaltig beschädigte Skulptur abgebaut und abtransportiert.

Participants:Florian Frei, Dolunay Gördüm, Alex Forre | Metalwork:Bernd Voss, Heinz Nink | Camera:Vera Drebusch, Adrián Villa Dávila, Gonzalo Rodriguez, Andrey Ustinov | Advising:Julia Scher, Marcel Odenbach, Mischa Kuball, Anne von der Heiden | Production:KHM, Kunsthochschule für Medien | Special thanks to:Lars Beuse |

Alptraum

Genre:Kunstspaziergang, Klangperformance | Exhibiting institution:Raumkalk | Year of creation:2010 | City/Country:Köln / Deutschland |
Material:Schlafsack, Schlaftabletten | Equipment:Funkmikrofon, neun Lautsprecher, Tonverstärker, Mischpult | Duration:4 Stunden |

Die Galerie war dunkel. Auf dem Boden standen neun Lautsprecher, zufällig positioniert. Alle Lautsprecher übertrugen ein lautes Schnaufen und Schnarchen gemischt mit Stadtgeräusche von vorbeifahrende Autos, Passantenschritte, Musiktöne und Menschengespräche. Währenddessen befand sich der Performer in einem Schlafsack auf dem Bürgersteig auf der anderen Strassenseite und schlief tief einem obdachlosen Penner ähnlich. Unmittelbar vor seinem Mund war ein kleines Funkmikrophon angebracht. Eben das Mikrofon versorgte die Galerie mit allen obenbeschriebenen Töne.

Besucher, die durch Lärm und Dunkelheit verwirrt waren, mussten die Klangquelle nach ihrer eigenen Intuition finden. Einige verbrachten bis zu einer Stunde mit der Suche, die anderen verließen die Galerie jedoch ohne Erfolg.

Performance:Andrey Ustinov | Photography:Alwin Lay | Sound:Reto Gnad | Production:KHM, Kunsthochschule für Medien |

Herzentanz

Genre:Tanzperformance | Exhibiting institution:KIT - Kunst im Tunnel | Year of creation:2009 | City/Country:Düsseldorf / Deutschland |
Equipment:modifizierte Stethoskop, Mikrofonkapsel, Lautsprecher, Endstufe, Mischpult | Duration:1 Stunde |

Die Tanzperformance wird von einem in der Realzeit laut übertragenden Herzschlagsrythmus des tanzenden Performers gesteuert. Je schneller bewegt er sich in seinem Tanz, desto schneller schlägt sein Herz. Je schneller schlägt sein Herz, desto schneller muss der Performer weiter tanzen.

Eine Mikrofonkapsel wird in den inneren Hohlraum an eine Stethoskopmembran eingebaut. Dieses modifizierte Stethoskop wird an dem Brust des Performers im Herzbereich befestigt. Die tiefen Frequenzen des Herzschlages werden durch eine Endstufe mehrfach verstärkt und mittels einer Tonanlage wiedergegeben.

Performance:Andrey Ustinov | Camera:Oleg Yushko, Rikisaburo Sato | Sound:Martin Nawrath, Michael Buchholz | Production:KHM, Kunsthochschule für Medien |